Ist der Knoten geöffnet? Freienbach holte am Mittwochabend mit einem klaren 5:1 gegen Ägeri die ersten Saisonpunkte. Sie lassen Hoffnung aufkommen.
von Bruno Füchslin
Endlich was auf die hohe (Punkte-)Kante schaufeln, so gut wie egal wie: Freienbach, nach zwei Partien mit einem glatten Nuller in der letzten Tabellenspalte und damit auch Ranglistenletzter, wollte am Mittwochabend in der Nachholpartie gegen Ägeri diesen bislang missglückten Saisonauftakt vergessen machen. Dies gegen ein Team, das aus ebenso zwei Partien doch schon immerhin einen Dreier einfahren konnte und das vorab mit einer Punkteteilung zufriedener gewesen wäre als das Heimteam.
Die erste Torchance liess auf sich warten. Nicht zwingend unter Druck gesetzt, konnten sich die Defensivreihen positionieren und abfangen, was da eventuell hätte gefährlich werden können. Auch aus den beiden Eckbällen – einer drüben, einer hüben – resultierte in den Startminuten nichts. Schon fast eine halbe Stunde war gespielt, als Freienbachs Machado seinen 17-Meter-Versuch von Ägeri-Schlussmann Kobel abgewehrt sah. Die Gäste antworteten mit einer Doppelchance innert wenigen Sekunden, doch auch hier: der Aufwand um einiges grösser als der Ertrag.
So musste ein diskutabler Elfmeter herhalten, dass ein erster Treffer fiel: Das Strafraum-Duell sah der Ref als regelwidrig an. Captain Desole traf vier Minuten vor dem Wechsel sicher ins Netz. Sollte sich bewahrheiten, was als Résumé der ersten Hälfte zu vermuten war? Dies hiess: Wer den ersten Treffer schiesst, dürfte die bislang ausgeglichene, auf physisch gutem, spielerisch jedoch sichtbar mittelmässigem Niveau ausgetragene Partie auch gewinnen.
«Etwa so kanns weiter gehen …»
Dem war auch so: Ein zweites Strafraum-Foul an Döttling provozierte den Penaltyschützen Desole zur «Panenka»-Variante – das quer gelegte Aluminium stand im Weg. Aber Freienbach wurde stärker und stärker und fand diesmal auch die Lücken: In unregelmässigen Abständen skorte das Heimteam gegen ein jetzt nicht mehr mithalten könnendes Zuger Team bis letztlich hinauf zum 5:1.
Sehr zufrieden war – nebst allen andern – Freienbach-Torhüter Reto Mühlemann: «Zu Beginn waren wir überrascht vom Druck der Gäste. Wir konnten uns nicht so entfalten wie vorgesehen. Aber die Tore haben das Spiel geöffnet; wir kamen mehr über die Seiten und rissen so die Kompaktheit der Ägeri-Defensive auseinander. Und ja: nach den beiden unnötigen Startpleiten hat man ein Höfner Team gesehen, wie es auftreten will und auch auftreten kann. Etwa so stellen sich Betreuer und Mannschaft den weiteren Meisterschaftsverlauf vor.»
Freienbach – Ägeri 5:1 (1:0)
Chrummen. 150 Zuschauer. SR: Michele Cassiani.
Tore: 41. Desole (Foulpenalty) 1:0. 64. Machado 2:0. 68. Desole 3:0. 80. Machado 4:0. 87. Sönmez 4:1. 92. Stevic 5:1.
Freienbach: Mühlemann; Stumpo (85. Seeholzer), Sodano, Desole, Carpy; Radovic, D’Acunto, Frrokaj (72. Bachmann), Döttling; Gavric (75. Stevic); Machado (83. Feusi).
Ägeri: Kobel; Huber, Ott, Marco Schwarzenberger (84. Veljkovic), Ilic; Lüönd (69. Bulut), Becirbasic (75. Müller), Djakovic, Santos, Sönmez; Keiser.
Bemerkungen: Freienbach ohne Straub und Huvos (beide verletzt). Ägeri ohne Michael Schwarzenegger, Meier, Blättler und Pfister (alle verletzt). 58. Desole schiesst Foulpenalty an die Latte. 76. Pfostenschuss Stevic. Verwarnungen: 60. Schwarzenberger (Foul), 65. Becirbasic (Foul), 78. Bulut (Foul). Corners 7:6 (2:4).
Fotos www.manusfotovideoart.ch