von Willi Jaus (Text) und Benjamin Fuchs (Foto)
Gegen einen Gegner, den man in dieser Verfassung und auf eigenem Terrain erst einmal schlagen muss, gewannen die Höfner, wenn vielleicht auch um ein Tor zu hoch, ohne grössere Probleme. Das besondere Verdienst daran war vor allem die kompakte Mannschaftsleistung.
Diese, die Mannschaftsleistung, würde es eigentlich gebieten, keinen Spieler besonders hervor zu heben. Trotzdem soll eine Ausnahme gemacht werden für den immer noch stärker werdenden Wühler und Torschützen Marsel Stevic, den erneut sturm- und drangstarken jungen Luca Straub und dem – das Herauslaufen vielleicht noch ausgenommen – sicheren Torwart Senad Mujovik. So bleibt denn nach dieser Vorstellung auch nur das Bedauern, dass das Team bei der Stärke und Konstanz von Leader Dietikon höchst wahrscheinlich und wiederum „nur“ um den zweiten Gruppenrang wird mitspielen können.
Nach der frühen Wettinger Führung – Labinot Osmani drosch einen von der Quarlatte zurück prallenden Ball in der fünften Minute unhaltbar in die Maschen von Mujovik’s Kasten – war es dann eine Viertelstunde lang Freienbach, das fast allein auf Vorwärtsgang schaltete. In der Folge kamen dann auch die Platzherren wieder besser in das Spiel nach vorne, und praktisch im Zehnminutentakt gab es, je nach Zugehörigkeit, Ereignisse zu beklatschen oder zu bedauern. Ein Aargauer Eigentor nach einer typischen, gefährlichen Branko Bankovic-Hereingabe brachte vorerst den Höfner Ausgleichtreffer. Dann passte Mirko Döttling, anstatt freistehend aus sieben Metern selbst abzudrücken, zum skorenden, aber im Abseits stehenden Marko Marjanovic. Und anschliessend wurde zum Ende dieser animierten ersten Hälfte ein Tor von Wettingen nachträglich aberkannt, weil der Assistent dem Spielleiter ein vorangegangenes Händevergehen kommunizierte.
Entscheidung innert 60 Sekunden
Wesentlich ausgeglichener verlief dann die zweite Halbzeit. Dies wohl in der Vorwärtsbewegung, nicht aber in der Torfolge. Waren es vorerst die Wettinger, die aus zwei satten Distanzschüsse nur einen ungenützten Eckball heraus holten, so waren es dann die Höfner, die zwar aus einer Mehrfach-Chance vorher nichts Zählbares zustande brachten, dann aber zwei Treffer innert einer Minute folgen liessen. Stevic drückte aus gut 20 Metern ab und traf damit präzis zum Führungstor, und der gut stehende und aufmerksame Marjanovic profitierte von einem Missverständnis der einheimischen Defensive und drückte den Ball über die ominöse Linie. Dieser Doppelschlag sollte denn auch schon die endgültige Entscheidung zugunsten der Höfner bedeuten. Diese liefen als „Schönheitsfehler“ in dieser Partie in der Folge noch ein halbes Dutzend Mal, darunter auch eher dumm, in eine Abseitsstellung – jene, die Wettinger, rannten unermüdlich, aber vergeblich dem Rückstand nach.
Wettingen – Freienbach 1:3 (1:1).
Tore: 5. Osmani 1:0. 21. Eigentor Wettingen 1:1. 60. Stevic 1:2. 61. Marjanovic 1:3.
Altenburg. 220 Zuschauer. SR: Louis Ian.
Wettingen: Devcic; Bonnemain, Lenzin, Medakovic, Lorito, Mukunayi (71. Lanz), Osmani, Meier (71. Keller), Schönenberger (10. Hövel), Gullo, Kiybar.
Freienbach: Mujovik; Gavric, Ribeiro, Desole, Bankovic (94. Carpy); Frrokaj, D’Acunto (71. Bachmann); Döttling, Stevic (83. Talevik), Straub (89. Kalaba); Marjanovic.
Bemerkungen: Freienbach ohne Machado Da Silva und Stumpo (beide verletzt), Murati (gesperrt) sowie Cardoso, Pantovic und Testa (allee abwesend). Verwarnungen : 40. Osmani (Foul). 57. Bankovic (Foul). 87. Medakovic (Foul). 92. Gavric (Foul). 34. Tor von Marjanovic wegen Abseits annulliert. 39. Tor von Wettingen wegen einem Händevergehen aberkannt.