Text: Eric Fuchs
In einer Partie, die keinen Schönheitspreis gewinnen wird, trennte sich Freienbach gegen Mendrisio 1:1-Unentschieden. Die Höfner drehten einmal mehr in der Schlussphase auf.
Eigentlich war auf der Chrummen alles angerichtet für ein Fussballfest in Freienbach: bestes Wetter, ein gut bespielbarer Platz und zahlreiche Zuschauer. Doch die Gastgeber fanden nur schwer ins Spiel. Schon in den Anfangsminuten bekundeten die Höfner Mühe mit den körperlich präsenten Gästen aus dem Tessin. Mendrisio, nicht gerade für intensives Pressing bekannt, überraschte mit viel Laufbereitschaft und setzte den FCF früh unter Druck.
Der Lohn für die engagierte Startphase der Gäste liess nicht lange auf sich warten: Nach einem weiten Ball auf den robusten Stürmer Gibellini setzte sich dieser gegen drei Freienbacher durch und spielte auf den rechts freistehenden Salvatore Guarino. Der Routinier nutzte den Raum an der Strafraumgrenze und schloss präzise ab – Freienbachs Keeper Leon Merkas war chancenlos. Bereits wenige Minuten zuvor hatte Guarino beinahe getroffen, doch Merkas lenkte dessen Freistoss noch über die Latte.
Auch nach dem Rückstand fand Freienbach nicht wirklich ins Spiel. Die personellen und taktischen Umstellungen von Trainer Stefan Flühmann zeigten zunächst keine Wirkung. Erst nach rund 30 Minuten gelangte der FCF zu einer ersten nennenswerten Möglichkeit: Innenverteidiger Samuel Heini kam nach einem Eckball aus guter Position zum Abschluss. Kurz darauf erspielten sich die Höfner dann ihre erste sehenswerte Chance aus dem Spiel heraus. Über die linke Seite wurde schnell umgeschaltet, der Ball gelangte zu Festic, der clever verzögerte und auf Teixeira zurücklegte. Dieser zog mit seinem schwächeren linken Fuss direkt ab, doch ein Verteidiger von Mendrisio warf sich im letzten Moment in den Schuss und verhinderte so den möglichen Ausgleich.
Zur Pause reagierte Flühmann mit zwei Wechseln und einer Systemumstellung, doch auch in der zweiten Halbzeit tat sich Freienbach schwer. Die physisch stark auftretenden Tessiner hielten gut dagegen, echte Torgefahr blieb auf beiden Seiten Mangelware. Mendrisio verpasste jedoch die Vorentscheidung: Erst profitierte Gibellini nicht von einem Abstimmungsfehler in Freienbachs Abwehr (52.), später traf Okaigni aus spitzem Winkel nur den Pfosten (67.).
Mit zunehmender Spieldauer liess die Kraft der Gäste merklich nach, während Freienbach mehr Ballbesitz erlangte und sich allmählich dem Ausgleich näherte – wenn auch meist durch harmlose Distanzschüsse. In der 82. Minute kam dann doch noch die Erlösung für die Hausherren. Der eingewechselte Morf zog zur Mitte und spielte einen Pass in die Tiefe. Über Stähli, ebenfalls neu ins Spiel gekommen, landete der Ball beim freistehenden Dellova, der eiskalt zum 1:1 einschob.
Mit dem späten Punktgewinn konnte Freienbachs Trainer gut leben: „Wir müssen heute mit dem Punkt zufrieden sein – mehr war einfach nicht drin“, so Stefan Flühmann nach dem Schlusspfiff.
Freienbach – Mendrisio 1:1 (0:1)
Chrummen. – 150 Zuschauer. – SR: Daniel Werder.
Tore: 10. Guarino 0:1, 82. Dellova 1:1.
Verwarnungen: 6. De Biasi (Foul), 37. Heini (Foul), 59. Dubini (Foul), 65. Pelloni (Unsportliches Verhalten), 86. Niyo (Foul), 92. Teixeira (Unsportliches Verhalten), 92. Bakwetila (Unsportliches Verhalten).
Freienbach: Merkas; Maggio (46. Stumpo), Göppel, Heini (46. Tritten), Sabino; Niyo, Marcon (80. Dellova); Teixeira, Gasane (60. Morf), Giordano (70. Stähli); Festic.
Mendrisio: Pelloni; Brancher, Martignoni, Kabamba; Okaigni (90. Bakwetila), Rey, De Biasi (46. Castellan), Vitulli, Lape (58. Dubini); Guarino (67. Becchio), Gibellini.
Freienbach ohne Catari, Perenzin, Rohrbach, Straub und Talic (alle verletzt), Espinosa und Streckhardt (2. Mannschaft) sowie Gavric, Gönitzer, Kllokoqi und Vaz (kein Aufgebot)