von Willi Jaus (Text) und www.manusfotovideoart.ch (Fotos)
Konnten am Ende der Vorrunde primär noch die fünf Mannschaften Dietikon, NK Pajde, Eagles Aarau, Wettingen und Freienbach – alle nur durch drei Punkte getrennt – auf den Gruppensieg und Aufstieg hoffen, so setzte sich am Ende Dietikon mit sechs Punkten Vorsprung auf Freienbach doch klar durch. Die Zürcher waren über die ganze Saison hinweg das konstanteste Team (z.B. 18:16 Siege im Vergleich mit den Höfnern) und verfügten auch über die weitaus beste Abwehr (rund 30 % weniger erhaltene Treffer als Freienbach).
Hatten die Höfner das Pech, in den Saisons 2016/17 auf den FC Kosova zu stossen, 2017/18 auf den FC Linth 04, so war es diesmal eben der FC Dietikon, die alle drei noch beständiger spielten. Den Höfnern verblieb damit einmal mehr der wohl undankbare, aber doch hervorragende zweite Platz. Und die anfängliche Zielsetzung von Präsident Benjamin Fuchs – „Ein Platz zwischen drei und fünf“ – wurde sogar übertroffen.
In der Vorrunde ungenügender Sturm
War in der ersten Hälfte der Meisterschaft die vor allem wegen der Abgänge des überragenden Torhüters Miro Dabic, vom kopfball-dominierenden Abwehrchef und jetzigen Trainer Palmiro Di Dio, dem Aggressivleader Olivier Maurer sowie den Routiniers Francisco Constanzo und Pleurat Hoxhaj neu formierte Abwehr auf der Höhe ihrer Vorgänger, so vermochte dagegen der Angriff nicht Schritt zu halten. Nach dem Weggang des abschlussstarken Raffaele Perna fehlte ein zweiter durchschlagskräftiger Stürmer. Auch, weil der Neuzugang Marko Marianovic verletzt ausfiel. So gingen denn auch eigentlich sechs budgetierte Punkte (je zwei bei den Heimspielen gegen Muri sowie vor allem gegen Wangen b.O. und in Wohlen) verloren.
Verpasste Chance
Was sich dann ab Rückrunden-Beginn als Durchmarsch des vorerst konstant erfolgreichen FC Dietikon abzuzeichnen begann, sollte dann in den Runden 22, 23 und 24 mit zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen und einem Unentschieden der Limmattaler plötzlich doch noch eine Wende erfahren können. Leider konnte der inzwischen nach der unglücklichen Auftaktniederlage gegen die Limmattaler mit sieben Siegen hintereinander in die Lauerstellung aufgerückte FCF von dieser Steilvorlage nicht profitieren. Er verlor gleichzeitig zwei so nicht erwartete Spiele in Schöftland und gegen Muri. Da wurde die grosse, nicht wiederkehrende Gelegenheit auf den Gruppensieg und Aufstieg verpasst. Die letzten Spiele der Runden 25 und 26 vermochten keine Änderung mehr zu bringen. Mitentscheidend waren sicher auch die beiden Direktbegegnungen gegen Dietikon, welche die Höfner beide verloren, einmal doch klar und einmal höchst umstritten.
Weniger disziplinarische Vergehen, Strafpunkte und Sperren
Eine erfreuliche Verbesserung gegenüber der vorhergehenden Saison gab es bei den Verwarnungen (50:62 gegenüber 2017/18) und bei den Ausschlüssen (4:7). Dies führte nicht nur zu weniger Sperren (minus 13), sondern auch zu deutlich weniger Strafpunkten (72 gegenüber 108 in der letzten Saison, die bei Punktgleichheit primär entscheidend für die Klassierung gewesen wären). Auch diese Vorgabe der Vereinsführung wurde erfüllt. Negativ auffallend hingegen ist der Ausfall von plus 23 wegen Verletzungen.
Bessere Abschlussquote
War in der Vorrunde noch immer die Effizienz zu bemängeln, so war sie in der Rückrunde auch dank entsprechender Akquisition (Aldin Murati) denn nicht mehr vorhanden. Waren es in der Vorrunde nur 25 oder durchschnittlich 1,9 Treffer pro Spiel, so traf man in der Rückrunde 48 mal, überdurchschnittlich 3,7 mal. Torschützenkönig wurde Marsel Stevic mit 15 Mouchen vor Almir Murati (erst ab Beginn der Rückrunde in der Mannschaft) mit deren elf sowie Nobert Frrokaj und Luca Straub mit je sieben.
Schon bekannte Mutationen
Wie bereits bekannt, heisst der neue Trainer Michael Kälin (41, von Einsiedeln), assistiert von Sandro Stähli (47, Schindellegi). Weitere Zugänge sind zur Zeit noch nicht bekannt respektive noch nicht offiziell. Handlungsbedatf besteht primär für den Sturm. An Abgängen verzeichnet wurden bis anhin Marko Marjanovic (zu Thalwil), Senad Mujovik (zu Baden) und Almir Murati (Rücktritt). Das Kader soll jedoch grossmehrheitlich das gleiche bleiben.
Saisonhöhepunkt im Cupspiel
Mit einer grossartigen Leistung zum Abschluss der Saison konnte im 3. Vorrunden-Qualifikationsspiel mit einem 3:1-Sieg gegen die Zürcher Blue Stars zum zweiten Mal hintereinander die 1. Hauptrunde des Schweizer Cup erreicht werden.